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Dunkelblum: Roman (German Edition) Formato Kindle
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Jeder schweigt von etwas anderem.
Auf den ersten Blick ist Dunkelblum eine Kleinstadt wie jede andere. Doch hinter der Fassade der österreichischen Gemeinde verbirgt sich die Geschichte eines furchtbaren Verbrechens. Ihr Wissen um das Ereignis verbindet die älteren Dunkelblumer seit Jahrzehnten – genauso wie ihr Schweigen über Tat und Täter. In den Spätsommertagen des Jahres 1989, während hinter der nahegelegenen Grenze zu Ungarn bereits Hunderte DDR-Flüchtlinge warten, trifft ein rätselhafter Besucher in der Stadt ein. Da geraten die Dinge plötzlich in Bewegung: Auf einer Wiese am Stadtrand wird ein Skelett ausgegraben und eine junge Frau verschwindet. Wie in einem Spuk tauchen Spuren des alten Verbrechens auf – und konfrontieren die Dunkelblumer mit einer Vergangenheit, die sie längst für erledigt hielten. In ihrem neuen Roman entwirft Eva Menasse ein großes Geschichtspanorama am Beispiel einer kleinen Stadt, die immer wieder zum Schauplatz der Weltpolitik wird, und erzählt vom Umgang der Bewohner mit einer historischen Schuld. »Dunkelblum« ist ein schaurig-komisches Epos über die Wunden in der Landschaft und den Seelen der Menschen, die, anders als die Erinnerung, nicht vergehen.
»Die ganze Wahrheit wird, wie der Name schon sagt, von allen Beteiligten gemeinsam gewusst. Deshalb kriegt man sie nachher nie mehr richtig zusammen. Denn von jenen, die ein Stück von ihr besessen haben, sind dann immer gleich ein paar schon tot. Oder sie lügen, oder sie haben ein schlechtes Gedächtnis.«
- LinguaTedesco
- EditoreKiepenheuer & Witsch eBook
- Data di pubblicazione19 agosto 2021
- Dimensioni file3073 KB
Descrizione prodotto
Recensione
»[Ein] Roman, der ungeheuer komplex und virtuos komponiert ist, der neben der Geschichte vom kollektiven Schweigen viele andere erzählt oder anreißt, der bohrende Fragen stellt und Antworten meidet. ›Dunkelblum‹ wühlt auf, bedrückt, reißt mit – vor allem durch seine Figuren und ist zweifelsohne eines der wichtigsten Bücher dieses Herbstes. Großartig.« -- Katja Weise ― NDR Kultur Published On: 2021-08-18
»Frau Menasse beschreibt dicht und genau über menschliche Abgründe. Aber sie setzt wichtige, Hoffnung machende Gegenpole.« ― Die Zeit Published On: 2021-12-02
»Relevant, historisch erhellend, schwarzhumorig trotz der dramatischen Vorgänge, psychologisch ausgefeilt und intelligent verschränkt.« ― Die Zeit Published On: 2021-12-02
»Die Autorin schafft es, die unausweichlichen Intimitäten und Abhängigkeiten der Bewohner eines Dorfes am Rande Österreichs so zu schildern, dass man beim Lesen in diesem Dickicht mit drinhängt.« ― Die Zeit Published On: 2021-12-02
»[Menasse] findet dafür eine neue, kraftvolle Sprache, die keinen Zweifel lässt an der Brisanz des Themas – bis heute.« ― Madame Published On: 2021-12-01
»[S]elten ist die dunkle Seite des heiteren Alpenlandes so kunstvoll und schmerzhaft erzählt worden.« -- Barbara Liepert ― FAS Published On: 2021-11-28
»Ein herausragender Roman über die Frage, wie das Leben nach dem Holocaust weitergehen konnte.« ― Spiegel Bestseller Published On: 2021-11-27
»Die Nazi-Zeit aufarbeiten, daran haben sich viele Autoren versucht. Selten ist das so lebensnah, differenziert und spannend beschrieben worden. Und macht das Werk von Eva Menasse so besonders.« -- Martin Reckweg ― NDR1 Niedersachsen Published On: 2021-11-09
»Eva Menasse [spannt] erzählerisch geschickt nicht nur eine Brücke von finster-hermetischer Vergangenheit in die Jetztzeit. Beispielhaft und wie unter dem Brennglas erzählt sie vor allem von einer kollektiven Übereinkunft, nach der man unangenehme Altlasten aus dem Nationalsozialismus lieber mit dem Mantel des Schweigens bedeckt, als Initiativen zur Aufklärung und des Gedenkens zuzulassen.« -- Birgit Nüchterlein ― Nürnberger Zeitung Published On: 2021-11-05
»[Einer] der besten österreichischen Romane der letzten Jahre. [...] der bisherige Höhepunkt ihres beeindruckenden literarischen Werks.« -- Brigitte Winter ― Bücherschau, Österreich Published On: 2021-11-01
»Was den Roman zum Meisterwerk macht, ist aber Eva Menasses Sprache [...]. Selten konnte man eine NS-Geschichte so farbig und lebensnah lesen.« -- Brigitte Winter ― Bücherschau, Österreich Published On: 2021-11-01
»Eva Menasse entwirft einen gigantischen Romankörper mit vielen Figuren, Dorfbewohnern, Beteiligten, Nachfahren, die an der Erzähloberfläche auftauchen und wieder verschwinden. Erzählt wird – und das verstärkt den sarkastischen Erzähluntergrund – in einer Kunstsprache: einer Art gemütlichem österreichischem Dialekt, was dem Erzählkörper eine scheingemütliche Aura verleiht.« -- Pia Reinacher ― Die Weltwoche Published On: 2021-10-28
»Man kann nicht aufhören, zu lesen, so witzig, turbulent, scharfzüngig geht es hier zu; die Akteure ersparen sich gegenseitig nichts, so dass man sich keine Sekunde langweilt.« -- Pia Reinacher ― Die Weltwoche Published On: 2021-10-28
»Eva Menasses Erzählkunst ist nicht nur von einzigartig poetischer Schönheit, sondern absolut überwältigend ab dem ersten Satz. [...] ›Dunkelblum‹ gehört zu den Büchern, die man in seinem Leben unbedingt gelesen haben muss. Um dieses Highlight kommt niemand herum. Für ihre schriftstellerische Glanzleistung hat die österreichische Autorin mindestens einen Literaturpreis verdient [...].« -- Susann Fleischer ― literaturmarkt.info Published On: 2021-10-18
»So grausam die Geschichte der Ermordeten und ihrer Mörder, die aus Niedertracht, Habgier und Opportunismus handelten, auch ist, Menasse gelingt ein sehr kommensurabler Ton, da sie Ironie und Sarkasmus nicht scheut, was die spannende Lektüre zu einem Lesevergnügen macht.« -- Matthias Reichelt ― neues deutschland Published On: 2021-10-16
»Eine Lektüre, die nicht mehr loslässt und lange nachwirkt.« -- Ruth Roebke ― kommbuch.com Published On: 2021-10-16
»Damit hatte man nicht gerechnet: dass dem gut abgehangenen Genre der NS-Vergangenheitsbewältigung literarisch noch mal richtig neues Leben einzuhauchen ist. Das ist Eva Menasse mit ihrem Meisterwerk gelungen – und zwar dank ihrer Sprache.« ― Die Zeit Literatur Published On: 2021-10-14
»Bissig, meist aber entlarvend nüchtern beschreibt Menasse, wie das Vergangene immer gegenwärtiger wird. Der Roman macht Täter und ihre Nachbarn sichtbar, das ganze Panorama menschlicher Möglichkeiten zwischen Vertuschen und Aufklären.« -- Peter Zschunke ― Ruhr Nachrichten Published On: 2021-10-13
»Das literarisch Großartige an ›Dunkelblum‹ ist der Sog, den die Geschichte entwickelt.« -- Sophie Albers Ben Chamo ― Jüdische Allgemeine Published On: 2021-10-06
»Dies Buch zu lesen macht trotz aller Grausamkeit Spaß. [...] Jede Figur dieser Stadt hat ihre ganz eigene Sprache und dies zeigt nur ein weiteres Mal, wie ambitioniert Eva Menasse erzählt.« -- Denis Scheck ― WDR 2 Buchtipp Published On: 2021-09-26
»Ein großartiger, sehr anderer Heimatroman [...]. Dunkelblum hat ein dunkles Geheimnis. Eva Menasse kreist es ein, entwirrt es wie ein verfilztes Knäuel in ihrem sehr anderen Heimatroman.« -- Ulrich Steinmetzger ― Hessische/Niedersächsische Allgemeine Published On: 2021-09-25
»Eva Menasse überzeugt mit historischer Genauigkeit, einem feinen Gespür für die mentalen Schräglagen ihrer Figuren und einer höchst komplexen Handlungsführung.« -- Christian Schacherreiter ― Oberösterreichische Nachrichten Published On: 2021-09-17
»Menasse ist eine großartige Sprachkünstlerin, die ihr Thema bis in den letzten Winkel durchleuchtet. [...] Menasses Mischung aus feiner Beobachtung, hoher Reflexion und schwarzem Humor trägt fast jedes Thema.« -- Andrea Zuleger ― Aachener Zeitung Published On: 2021-09-13
»Eva Menasse wählt für ihren fesselnden, bisweilen auch bitterkomischen Roman die verschiedenen Perspektiven der Dorfbewohner – und eine mit Austriazismen gespickte Sprache.« ― ARD druckfrisch Published On: 2021-09-12
»Die Erfolgsautorin [versteht] es meisterhaft wie kaum eine andere, Vergangenheit und Gegenwart zu verknüpfen« -- Andreas Bovelino ― Kurier Published On: 2021-09-12
»Das Erzähltalent und die einzigartige Ausdrucksstärke [von Eva Menasse] werfen das Kopfkino an: Die Charaktere und Schauplätze nehmen vor dem inneren Auge unvermittelt Gestalt an. Das Buch lässt sich, einmal begonnen, kaum aus der Hand legen, bis sich viele Puzzleteile zum Ganzen fügen.« -- Gisela Huwig ― Leo Published On: 2021-09-02
»Eine der großen Stärken des Romans liegt denn auch in den ganz feinen Verästelungen, den Enden der Blutbahnen, die das fiktive Dunkelblum seit hundert Jahren durchdringen.« -- Sacha Batthyany ― NZZ am Sonntag Published On: 2021-08-22
»[Menasse] gelingt es, das Grauen in eine schöne, fast schon warmherzige Sprache zu packen – ohne es freilich zu banalisieren.« -- Dominik Bloedner ― Badische Zeitung Published On: 2021-08-21
»Einmal mehr zeigt die österreichische Autorin ihr großes Erzähltalent.« ― SRF Published On: 2021-08-20
»Hochkomisch [...] doch zugleich ist es – dem Titel gemäß – eine tieffinstere Geschichte.« -- Andreas Platthaus ― FAZ Published On: 2021-08-19
»All diese Motive, die Eva Menasse aufruft, hat man schon einmal gelesen, und doch ist es, als erlebe man sie zum ersten Mal in voller Farbe und in Dolby Stereo. Wie gelingt ihr das? Nur durch die Sprache. Und deshalb ist ›Dunkelblum‹ ein Roman, der bleiben wird.« -- Ijoma Mangold ― Die Zeit Published On: 2021-08-19
»Eva Menasse ist ein unaufdringlicher dichter Roman gelungen, der das Schweigen tosen lässt. Man kann sich nicht entziehen.« -- Peter Pisa ― Kurier Published On: 2021-08-19
»Dunkelblum hat ein dunkles Geheimnis. Eva Menasse kreist es vieldimensional ein, entwirrt es wie ein verfilztes Knäuel in ihrem sehr anderen Heimatroman.« -- Ulrich Steinmetzger ― Mannheimer Morgen Published On: 2021-08-19
» Ein ehrgeiziges, hinreißend mokantes Erzählvorhaben, das von Eva Menasse beeindruckend gemeistert wird.« -- Alexander Kluy ― Literaturhaus Wien Published On: 2021-08-19
»Eva Menasse ist eine geschickte und stilsichere Erzählerin, die zu unterhalten weiß und Spannung erzeugt.« -- Jörg Magenau ― SWR 2 Buchkritik Published On: 2021-08-19
»Eva Menasse hat lange recherchiert und aus dem Material einen umfangreichen Roman gemacht, der eine Art von Antiheimat-Geschichte liefert, mit vielen ineinander verflochtenen Handlungsfäden.« ― 3sat Kulturzeit Published On: 2021-08-18 --Questo testo si riferisce a un'edizione alternativa kindle_edition.
L'autore
Eva Menasse, geboren 1970 in Wien, begann als Journalistin und debütierte im Jahr 2005 mit dem Familienroman »Vienna«. Es folgten Romane und Erzählungen (»Lässliche Todsünden«, »Quasikristalle«, »Tiere für Fortgeschrittene«), die vielfach ausgezeichnet und übersetzt wurden. Preise (Auswahl): Heinrich-Böll-Preis, Friedrich-Hölderlin-Preis, Jonathan-Swift-Preis, Österreichischer Buchpreis, Mainzer Stadtschreiber-Preis und das Villa-Massimo-Stipendium in Rom. Eva Menasse betätigt sich zunehmend auch als Essayistin und erhielt dafür 2019 den Ludwig-Börne-Preis. Sie lebt seit über 20 Jahren in Berlin.
--Questo testo si riferisce a un'edizione alternativa kindle_edition.Dettagli prodotto
- ASIN : B0948GPW8H
- Editore : Kiepenheuer & Witsch eBook; 1° edizione (19 agosto 2021)
- Lingua : Tedesco
- Dimensioni file : 3073 KB
- Da testo a voce : Abilitato
- Screen Reader : Supportato
- Miglioramenti tipografici : Abilitato
- X-Ray : Non abilitato
- Word Wise : Non abilitato
- Lunghezza stampa : 515 pagine
- Posizione nella classifica Bestseller di Amazon: n. 233,688 in Kindle Store (Visualizza i Top 100 nella categoria Kindle Store)
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„Rund um Dunkelblum übersteigt die Anzahl der Geheimnisse seit jeher die der aufgeklärten Fälle um ein Vielfaches. Es ist, als ob die Landschaft, die hier erst noch wie eine saftiggrün bestickte Samtborte aufgeschoppt und gekräuselt wurde, bevor sie abstürzt ins Flache, Gelbe und Endlose, sich grundsätzlich verwahrt gegen das Durchschautwerden.“
Ich war dem Buch sehr wohlgesonnen und habe die ersten fünfzig Seiten mit Wonne gelesen. Viel Witz. Viel Thomas Bernhard, die österreichische Mundart, der Elan im Geschwätzigen, im Kaffeeklatsch, Tratschen und Schwadronieren. Ein Mix Böses à la Elfriede Jelinek. Aber: Nichts davon hat sich aufrechterhalten können. Das Material ging nicht auf. Es entglitt. Es zerbröckelte. Das Kartenhaus brach bereits nach ein paar Karten zusammen und trotzdem bestand die Autorin darauf, so zu tun, als könnte man weiter auf Bodenlosem bauen. Die Figuren sind alle matt. Es sind zu viele. Selbst ein Panorama besitzt eine Perspektive. Nicht so in „Dunkelblum“. Die Pestsäule ist hässlich. Das Schloss ist weg. Die Gräfin verbrämt, und alle sind peinlich berührt.
„Nur ein bisschen Phantasie und es pickte zusammen, Phantasie funktionierte offenbar wie Mörtel oder Montagekleber, sogar das Abgelegenste fügte sich ein.“
Nur was sich mit Gewalt, d.h. mit Beliebigkeit fügt, schließt sich noch lange nicht zusammen, ergibt kein Ganzes. Wer Soßen zubereitet, kocht, weiß dies. Leider begriff dies die Autorin wohl auch selbst und versucht durch Kunstgriffe die Spannung künstlich zu erhöhen. Sie bemühte den Fix-Soßenbinder, indem sie ständig Cliffhanger einbaut, die sie sich dann als falscher Alarm erweisen. Große Geheimnisse werden nicht nur nicht aufgeklärt. Manchmal hat sie es sie auch plötzlich nicht gegeben, und selbst nach vierhundert Seiten werden noch neue Figuren eingeführt, als hätte man nicht bereits den Kopf voll mit all den Trivialitäten, die man sich vorher zu Gemüte gezogen hat.
„Vor Koreny [dem amtierenden Bürgermeister Dunkelblums] auf dem Schreibtisch lag ein Blatt Papier, er hatte es quer gelegt und vier Spalten gemacht: Wasserversorgung / histor. Fund Rotensteinwiese / F. Malnitz, abgängig / allgem. Fragen zur Geschichte, Klammer auf, Kriegsverbrechen, Fragezeichen, Klammer zu. An den Rand hatte er mit dünnem Strich, nur für sich, geschrieben: Grenzsicherheit, polit. Entwicklung Ungarn.“
Das subsumiert den Roman sehr gut. Mehr hätte es eigentlich nicht bedurft. „Dunkelblum“ scheitert am eigenen Vorhaben wie Christoph Hein in „Guldenberg“, Steffen Kopetzky in „Monschau“, und Daniela Krien mit „Der Brand“. Die Beschreibung des ländlichen Lebens gerät langweilig, rückwärtsgewandt, glossenhaft und beliebig. Versatzstücke flüchtiger Gedanke hangeln sich lieblos von Seite zu Seite. „Dunkelblum“ ist eine Montage aus Christian Krachts „Eurotrash“ vermengt mit Christoph Heins „Guldenberg“ und garniert mit einer Prise Thomas Bernhards „Die Auslöschung“ und Elfriede Jelineks „Die Kinder der Toten“.
Schade um die Mühen. Schade um die Zeit. Die gelungene Umsetzung der Idee findet man in Hermann Brochs „Der Versucher“ und in den besagten Romanen von Jelinek und Bernhard.



Leider, nur meine Meinung.

Eva Menasses neuer Roman hat einen realen Hintergrund, auch wenn Dunkelblum ein fiktiver Ort ist (steht stellvertretend für Rechnitz). Aber die Ereignisse in dieser Gemeinde im Burgenland, unweit der ungarischen Grenze, fungieren als Beispiel für eine geografischen Region, die sich als das letzte westliche Bollwerk versteht und in der in den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs unzählige Massaker an Zwangsarbeitern verübt wurden. Verscharrt in eilig ausgehobenen Massengräbern. Totgeschwiegen. Aus der kollektiven Erinnerung gestrichen. Verleugnet, verschwiegen und vergessen. Und dennoch eingegraben in die Biografie jedes Einzelnen.
Aber die Zeiten ändern sich, 1989 fällt der eiserne Vorhang, die Grenzen nach Osten sind offen, die Vergangenheit hält Einzug in das Leben der Dörfler. Flüchtlinge aus der ehemaligen DDR drängen in die Freiheit, werden mit Tritten und nicht mit offenen Armen empfangen. Eine Studentengruppe aus Wien kümmert sich um den verwahrlosten jüdischen Friedhof, stellt unangenehme Fragen, wie der Besucher aus Übersee. Und plötzlich ist die Vergangenheit wieder präsent.
Eine Unzahl von Personen, Stimmen und Meinungen sowie wechselnde Erzählperspektiven stellen hohe Anforderungen an die Leser*in, machen die Lektüre zu Beginn sperrig und verwirrend. Aber je tiefer man in diesen dörflichen Kosmos eintaucht, desto klarer wird die Dynamik innerhalb der Gruppe, der Umgang jedes Einzelnen mit der Schuld, die dieses Dorf in dunklen Zeiten auf sich geladen hat und die bis in die heutige Zeit hineinreicht. Vergangenheitsbewältigung? Fehlanzeige.
Dunkelblum ist überall, nicht nur im österreichischen Burgenland.